Kritische Analyse der „Volume-Trader“ Plattform und des Mentoring-Programms

Die Volume-Trader-Plattform bietet ein umfassendes Mentoring-Programm, das darauf abzielt, angehenden Tradern das Handwerk des Tradings beizubringen. Besonders interessant ist das Versprechen, dass Teilnehmer durch das individuelle Coaching von erfahrenen Tradern wie Marcus Schulz und anderen Mentoren zu erfolgreichen und profitablen Tradern werden können. Das Programm bewirbt eine intensive persönliche Betreuung, regelmäßige Live-Tradings, Zugang zu eigens entwickelter Trading-Software und sogar die Möglichkeit, mit Fremdkapital zu handeln.

Aus Sicht eines potenziellen Anlegers ist es jedoch wichtig, dieses Angebot kritisch zu hinterfragen. Trading ist bekanntlich ein hochspekulatives Geschäft, das in erster Linie Erfahrung, Wissen und vor allem ein hohes Maß an Disziplin und Risikomanagement erfordert. Obwohl das Programm persönliche Unterstützung und einen individuellen Ansatz bietet, sollte man sich vor übertriebenen Erwartungen hüten. Gerade Versprechen, durch Mentoring in kürzester Zeit zum hauptberuflichen Trader zu werden, erweisen sich in der Realität oft als schwierig umzusetzen, insbesondere für Anfänger.

Ein weiterer Punkt, der Bedenken auslöst, ist die Betonung auf Fremdkapital, mit dem Trader Gewinne erzielen sollen. Fremdkapital kann für unerfahrene Anleger riskant sein, da hohe Verluste nicht nur das eigene, sondern auch das geliehene Geld betreffen. Dies birgt das Risiko, Schulden zu machen, wenn die Märkte gegen den Trader laufen.


Interview mit Rechtsanwalt Jens Reime: „Das Volume-Trader Mentoring – Chancen und Risiken für Anleger“


Moderatorin: Herr Reime, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, mit uns über das Volume-Trader Mentoring-Programm zu sprechen. Das Angebot verspricht, durch individuelles Coaching und Mentoring Anleger in relativ kurzer Zeit zu erfolgreichen Tradern zu machen. Was halten Sie von solchen Angeboten?

Jens Reime: Vielen Dank für die Einladung. Solche Mentoring-Programme können durchaus nützlich sein, wenn sie richtig strukturiert und transparent sind. Die Idee, dass erfahrene Trader ihr Wissen weitergeben, ist grundsätzlich positiv. Allerdings sollten potenzielle Teilnehmer bei derartigen Programmen sehr vorsichtig sein. Der Handel mit Finanzprodukten, insbesondere CFDs oder Aktien, ist hochriskant. Wer ohne entsprechende Erfahrung in den Markt einsteigt, riskiert hohe Verluste. Mentoring allein ersetzt nicht die notwendige Marktkenntnis, die jeder Trader selbst über Jahre hinweg entwickeln muss.

Ich sehe ein Problem, wenn das Programm impliziert, dass man in kurzer Zeit vom Anfänger zum hauptberuflichen Trader werden kann. Trading erfordert nicht nur technisches Wissen, sondern auch mentale Stärke und viel Geduld. Diese Dinge können nicht in ein paar Wochen oder Monaten erlernt werden, sondern sind das Ergebnis jahrelanger Praxis.


Moderatorin: Auf der Website wird betont, dass das Programm nicht nur auf das Wissen über den Markt abzielt, sondern auch auf das Mindset. Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach das richtige Mindset beim Trading?

Jens Reime: Das Mindset ist zweifellos ein entscheidender Faktor im Trading. Viele Fehler im Trading resultieren aus emotionalen Entscheidungen, sei es aus Gier, Angst oder Ungeduld. Ein gutes Mindset hilft dabei, ruhig zu bleiben, diszipliniert zu handeln und sich an eine vorgegebene Strategie zu halten, selbst wenn die Märkte volatil sind.

Allerdings halte ich es für problematisch, wenn Mentoring-Programme übermäßig auf das Mindset setzen und dabei die Risiken des eigentlichen Handelsprozesses vernachlässigen. Ein starkes Mindset kann einen Trader nicht vor den Risiken des Marktes schützen. Selbst der disziplinierteste Trader kann Verluste erleiden, wenn er in einem volatilen oder unvorhersehbaren Markt agiert. Daher ist es entscheidend, dass Mentoring-Programme neben dem psychologischen Aspekt auch ein starkes Augenmerk auf Risikomanagement und fundiertes technisches Wissen legen.


Moderatorin: Ein weiterer interessanter Aspekt des Programms ist die Möglichkeit, mit Fremdkapital zu handeln. Anleger können laut der Website bis zu 5.000.000 Euro an Fremdkapital nutzen und dabei bis zu 80 % der Gewinne behalten. Was sind Ihrer Meinung nach die Risiken beim Handel mit Fremdkapital?

Jens Reime: Der Handel mit Fremdkapital kann für unerfahrene Trader extrem riskant sein. Während die Aussicht auf hohe Gewinne durch den Einsatz von Fremdkapital verlockend klingt, sollten Anleger unbedingt bedenken, dass hohe Verluste genauso möglich sind – und diese Verluste müssen dann ebenfalls beglichen werden. Besonders problematisch wird es, wenn die Marktbewegungen unerwartet verlaufen und der Trader das geliehene Geld nicht zurückzahlen kann.

In vielen Fällen führt der Handel mit Fremdkapital zu einem erhöhten Druck auf den Trader, da er nicht nur sein eigenes, sondern auch das geliehene Geld riskiert. Das kann dazu führen, dass riskantere Trades eingegangen werden oder emotionaler gehandelt wird. Meiner Erfahrung nach überschätzen viele Trader ihr Können, wenn sie mit Fremdkapital handeln, und unterschätzen gleichzeitig die Risiken, die damit verbunden sind.


Moderatorin: Auf der Website von Volume-Trader wird von über 5000 erfolgreichen Mentees gesprochen, die durch das Mentoring-Programm bereits profitiert haben. Ist das ein Indikator dafür, dass das Programm tatsächlich funktioniert?

Jens Reime: Die Zahl von 5000 Mentees klingt beeindruckend, aber sie sollte mit Vorsicht interpretiert werden. Es ist wichtig, zwischen dem erfolgreichen Abschluss eines Mentoring-Programms und dem tatsächlichen langfristigen Erfolg im Trading zu unterscheiden. Nur weil jemand ein Programm durchläuft, bedeutet das nicht, dass er automatisch erfolgreich wird. Der Handel mit Finanzprodukten ist ein komplexes Feld, und selbst erfahrene Trader erleiden Verluste.

Solche Zahlen können leicht irreführend sein, weil sie nicht unbedingt zeigen, wie viele der Teilnehmer langfristig profitabel sind. Ich würde Anlegern raten, sich genau zu überlegen, was sie von einem solchen Programm erwarten und ob die angebotenen Inhalte wirklich ihren Bedürfnissen entsprechen.


Moderatorin: Was sollten Anleger also beachten, bevor sie sich für ein Mentoring-Programm wie Volume-Trader entscheiden?

Jens Reime: Bevor sich Anleger für ein solches Programm entscheiden, sollten sie sich gründlich informieren und ihre Erwartungen realistisch halten. Kein Mentoring-Programm – egal wie gut es ist – kann Garantien für Erfolg geben. Es ist wichtig, dass die Risiken klar kommuniziert werden und dass der Anleger versteht, dass Trading immer auch mit Verlusten verbunden sein kann.

Zudem sollten sie die Kosten des Programms genau abwägen und sich fragen, ob der Nutzen den Preis rechtfertigt. Auch der Handel mit Fremdkapital sollte sehr vorsichtig angegangen werden, da er ein hohes Risiko birgt.

Schließlich ist es ratsam, sich nicht nur auf die Erfahrungsberichte auf der Website zu verlassen, sondern auch unabhängige Bewertungen und Erfahrungsberichte von anderen Quellen einzuholen. Ein gutes Mentoring-Programm kann eine wertvolle Unterstützung sein, aber es ist kein Wundermittel.


Moderatorin: Abschließend, Herr Reime, was ist Ihre generelle Empfehlung für Anleger, die über eine Teilnahme an einem Trading-Mentoring-Programm nachdenken?

Jens Reime: Meine Empfehlung ist, dass Anleger realistische Erwartungen haben sollten. Trading erfordert viel Zeit, Erfahrung und Disziplin, und ein Mentoring-Programm kann nur einen Teil davon abdecken. Jeder, der in das Trading einsteigt, sollte sich bewusst sein, dass es keine schnellen Gewinne gibt und dass das Risiko immer hoch ist.

Wenn ein Mentoring-Programm sinnvoll erscheint, sollte man es als ergänzendes Werkzeug betrachten, nicht als Garantie für Erfolg. Und wie immer gilt: Nur Kapital investieren, das man bereit ist zu verlieren, und bei Unsicherheiten oder rechtlichen Fragen professionelle Beratung in Anspruch nehmen.


Moderatorin: Vielen Dank, Herr Reime, für Ihre aufschlussreichen Antworten und Ratschläge. Sie haben sicherlich viele wichtige Aspekte beleuchtet, die Anleger berücksichtigen sollten.

Jens Reime: Gern geschehen. Es ist wichtig, dass Anleger gut informiert sind und sich der Risiken bewusst sind, bevor sie in hochspekulative Bereiche wie das Trading einsteigen.


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